Döbeln

22. — 29.08.2019

Döbeln, Niedermarkt

Die knapp 24.000 Einwohner*innen zählende, mittelsächsische Stadt Döbeln markiert den Anfangspunkt unserer Ausstellungsreise quer durch Sachsen – mit knapp 70 Kilometern ein Katzensprung von Leipzig entfernt. Direkt neben dem historischen Stiefelbrunnen verweilen wir hier vom 22. – 29. August auf dem Niedermarkt.

Wer Lust hat, mit uns über die ausgestellten Arbeiten ins Gespräch zu kommen oder sich selbst künstlerisch zu erproben, nutzt die Gunst der Woche und das reiche Vermittlungsprogramm. Neben dem Künstler*innengespräch zur Eröffnung laden zahlreiche weitere Mitmachangebote ein: Das Zeitzeugingespräch mit Angelika Polat, anlässlich der Arbeit „Annäherung“ von Sophie Stephan, greift sensibel das Thema „Zwangsadoption in der DDR“ auf. „Gewohnte Wege neu sehen“ oder „Stigmatisierte Orte“ in Döbeln entdecken? Unofficial.pictures und Isaak Broder geben zu jeweils einer der Fragen Fotoworkshops inklusive Stadttour, bei der sie mit den Teilnehmenden über persönliche Erfahrungen sprechen wollen. Zu guter Letzt treffen wir uns in der Ausstellung zum Erzählcafé, um über Alltägliches und das Geschehen in Sachsen, die damit verbundenen Hoffnungen und Ängste, sowie unsere Visionen einer offenen Gesellschaft zu plaudern.

Immer dabei und tatkräftiger Unterstützer ist unser Kooperationspartner der Treibhaus e.V. Döbeln. Gegründet 1997, bereichert das – über die Stadtgrenzen hinaus – als „Treibhaus“ bekannte soziokulturelle Zentrum seitdem die Kulturlandschaft durch vielfältige Projekte und Angebote in der Stadt und Umgebung.

Programm in döbeln

  • 22.8. | 17.00
    Eröffnung & Künstler*innen-Gespräch
  • 23.8. | 17.00
    »Was ist Familie? Zwangsadoption in der DDR «
  • 24.8. | 15.00
    Fotoworkshop »Gewohnte Wege neu sehen«
  • 25.8. | 15.00
    Foto-Rundgang »Stigmatisierte Orte«
  • 29.8. | 17.00
    Ausstellungsabschluss & Erzählcafé für alle

Treffpunkt ist jeweils in der Ausstellung auf dem Niedermarkt.

Bei Regen weichen wir in andere Räumlichkeiten aus.
Die genauen Orte findet Ihr dann hier.

Künstler*innengespräch

Am Eröffnungstag laden wir zu einem Künstler*innengespräch der besonderen Art ein: Start ist um 17 Uhr mit einem Rundgang durch die Ausstellung und ausreichend Zeit, die Arbeiten auf sich wirken zu lassen. Beim anschließenden moderierten Gespräch in gemütlicher Runde wollen wir mit den Gästen ins Gespräch kommen. Da alle künstlerischen Arbeiten, wenn auch auf unterschiedliche Weise, doch die zentrale Frage der Ausstellung berühren, nämlich „Wie wollen wir zukünftig in Sachsen zusammen leben?“, erhoffen wir uns insbesondere darüber einen lebendigen Austausch.

Zeitzeuginnengespräch

Um mit den Besucher*innen den zeitpolitischen und persönlichen Backstage-Bereich der bühnenhaften, medialen Installation „Annäherung“ von Sophie Stephan respektvoll zu betreten, findet ein Zeitzeugingespräch mit Angelika Polat zum Thema „Zwangsadoption in der DDR“ statt. Zunächst wird die im gemeinsamen künstlerischen Prozess von Stephan und Polat entstandene Arbeit besichtigt: eine mediale und persönliche Aufarbeitung der bewegenden Geschichte Polats als einer Mutter, der zu DDR Zeiten die Tochter „gestohlen“ wurde. Anschließend können die Besucher*innen mit Angelika Polat über ihre traumatischen Erfahrungen sprechen oder vielleicht sogar selbst traurige Erinnerungen teilen. Moderiert wird das Erzählcafe von Andreas Laake, Gründer der „Interessengemeinschaft gestohlener Kinder in der DDR“, der eine weitere Perspektive auf dieses bis heute nicht ausreichend aufgearbeitete Thema einbringen wird.

Freuen Sie sich auf sinnliche Erlebnisse und anregende Gespräche.

Der Eintritt ist frei.

Weißwasser

02. — 08.09.2019

Weißwasser

Direkt nach dem Wahlsonntag touren wir – unabhängig vom Ergebnis – mit der Ausstellung nach Weißwasser. In der drittgrößten Stadt des Landkreises Görlitz, wo alle Namen in deutsch und sorbisch auf den Straßenschildern stehen, stellen wir vom 2. – 8. September aus und empfangen Pendler*innen, An- und Abreisende und alle Interessierten auf dem Bahnhofsvorplatz. Freilich auch auf unserer zweiten Station dabei: unser Vermittlungsprogramm mit Angeboten zur Teilhabe, Unterhaltung und eigenem kreativen Schaffen. 

Weißwasser, nicht nur Sportfans noch aus DDR-Zeiten als Stadt des Eishockeys ein Begriff, trägt heute den Namen „Stadt mit Charakter“: Das schließt das Engagement des Oberbürgermeister Torsten Pötzsch für das Ausstellungsprojekt „Kein schöner ____ in dieser Zeit“ ganz selbstverständlich mit ein. Außerdem kooperiert die Ausstellung mit dem Soziokulturellem Zentrum Telux in Trägerschaft des Mobile Jugendarbeit und Soziokultur e.V. Dieses sieht seine Aufgabe darin, Kultur für alle zu ermöglichen und ein demokratisches Miteinander auf der Basis von Respekt und Toleranz zu befördern.

Programm in Weißwasser

  • 2.9. | 17.00
    Eröffnung & Künstler*innen-Gespräch (1)
  • 3.9. | 15.00
    Kinderworkshop »Forscherbuch« (1)
  • 5.9. | 15.00
    Fotoworkshop »Gewohnte Wege neu sehen« (1)
  • 5.9. | 19.00
    Lesung »Der Mann, der Hunde liebte« (1)
  • 6.9. | 19.00
    Kunst und Kultur am Freitag (2)
  • 8.9. | 17.00
    Ausstellungsabschluss & Erzählcafé für alle (1)

Die Austellung ist ab dem 3.9. täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Veranstaltungsorte: 1 = Bahnhofsvorplatz, 2 = Schnitterbrache

Künstler*innengespräch

Am Eröffnungstag laden die anwesenden Künstler*innen zu einem Künstler*innengespräch der besonderen Art ein: Wir starten um 17 Uhr mit einem Rundgang durch die Ausstellung und jede*/r hat ausreichend Zeit die Arbeiten auf sich wirken zu lassen. Im Anschluss treten wir in einem moderierten Gespräch und in gemütlicher Runde in den gemeinsamen Austausch mit den Gästen. Die künstlerischen Arbeiten berühren auf unterschiedliche Weise die zentrale Frage der Ausstellung: Wie wollen wir zukünftig in Sachsen zusammen leben? Vor allem darüber möchten wir mit den Anwesenden in einen anregenden Dialog kommen.

Zusammen mit uns geht ihr auf Entdeckertour durch die Ausstellung und gestaltet euer eigenes Forscherbuch. Mit Schere, Stift und Experimentiergeist begeben wir uns auf eine kleine Kunstreise und erkunden die Frage: Wie wollen wir zusammen leben?

Der Workshop richtet sich an Kinder zwischen 6 – 12 Jahren. Die maximale Teilnehmer*innenzahl beträgt 15 Kinder.
Die Materialien werden gestellt.

Anmeldung wird unter kontakt.at.indieserzeit.de erbeten.

Freuen Sie sich auf sinnliche Erlebnisse und anregende Gespräche.

Der Eintritt ist frei.

Annaberg-Buchholz

15. — 21.09.2019

Annaberg-Buchholz

Nach Döbeln und Weißwasser wandern wir mit der Kunstausstellung ins Erzgebirgsche: Vom 15. bis zum 21. September stellen wir auf dem historischen Markt der großen und hochgelegen Kreisstadt Annaberg-Buchholz aus. Wie schon an unseren vorherigen Stationen freuen wir uns – diesmal in einmaliger Gebirgsszenerie – auf zahlreiche und intensive Gespräche mit Anwohner*innen, Angereisten und Marktbesucher*innen. Wie immer inklusive: unser abwechslungsreiches Rahmen-und Vermittlungsprogramm.

Unser hiesiger Partner ist der lichtfabik e.V., seit 2008 Film- und Kulturtreff in Annaberg. Neben regelmäßigen Filmvorführungen und anschließenden Gesprächen bereichert der Verein die Stadt und Gegend mit zahlreichen weiteren Formaten: Vorträge, Lesungen, Poetry-Slams oder Musikveranstaltungen gehören ebenso zum Kulturprogramm wie zwei kleine Festivals, die aus überregionalen Kooperationen, beispielsweise mit Vereinen aus Tschechien, entstanden sind.

Programm in Annaberg-Buchholz

  • 15.9. | 17.00
    Eröffnung & Künstler*innen-Gespräch (1)
  • 18.9. | 17.00
    Foto-Rundgang »Stigmatisierte Orte« (1)
  • 19.9. | 19.00
    »Was ist Familie? Zwangsadoption in der DDR« (2)
  • 21.9. | 17.00
    Ausstellungsabschluss & Erzählcafé für alle (3)

Die Austellung ist ab dem 16.9. täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Veranstaltungsorte
1 = in der Ausstellung (auf dem Markt), 2 = Stadtbibliothek (Klosterstraße 5), 3 = Salon West (am Markt)

Kurzbeschreibungen der Veranstaltungen

Künstler*innengespräch

Am Eröffnungstag laden die anwesenden Künstler*innen zu einem Künstler*innengespräch der besonderen Art ein: Wir starten um 17 Uhr mit einem Rundgang durch die Ausstellung und jede*/r hat ausreichend Zeit die Arbeiten auf sich wirken zu lassen. Im Anschluss treten wir in einem moderierten Gespräch und in gemütlicher Runde in den gemeinsamen Austausch mit den Gästen. Die künstlerischen Arbeiten berühren auf unterschiedliche Weise die zentrale Frage der Ausstellung: Wie wollen wir zukünftig in Sachsen zusammen leben? Vor allem darüber möchten wir mit den Anwesenden in einen anregenden Dialog kommen.

Workshop „Stigmatisierte Orte“

Das Künstlerduo unofficial.pictures bietet eine medienkritische sowie kreative Auseinandersetzung mit der Frage nach stigmatisierten Orten an. Die Fotografen Frieder und Rafa von unofficial.pictures – Autoren der Arbeit »Gefährlicher Gegenstand: Eisenbahnstraße« –  wollen mit den Teilnehmenden über vorgefertigte Bilder von Orten sowie deren Bewohner*innen sprechen und nach den Ursprüngen solcher Bilder forschen. Im zweiten, kreativ-praktischen Teil, kann auf einer Fototour an solche möglicherweise „stigmatisierten Orte“ in Annaberg-Buchholz ein neuer fotografischer Blick, der mit stereotypen Darstellungsweisen bricht, gemeinsam erkundet und eingeübt werden.

Zeitzeugingespräch
Um mit den Besucher*innen den zeitpolitischen und persönlichen Backstage-Bereich der bühnenhaften, medialen Installation „Annäherung“ von Sophie Stephan respektvoll zu betreten, findet ein Zeitzeugingespräch mit Angelika Polat zum Thema „Zwangsadoption in der DDR“ statt. Zunächst wird die im gemeinsamen künstlerischen Prozess von Stephan und Polat entstandene Arbeit besichtigt: eine mediale und persönliche Aufarbeitung der bewegenden Geschichte Polats als einer Mutter, der zu DDR Zeiten die Tochter „gestohlen“ wurde. Das Gespräch findet anschließend in der geschützten Atmosphäre der Stadtbibliothek statt. Geladen wurde ebenfalls Andreas Laake, selbst Betroffener und zudem Gründer der „Interessengemeinschaft Gestohlene Kinder der DDR“. Neben einem ähnlichen Schicksal verbinden Polat und Laake das Ziel, über die Arbeit des Vereins aufzuklären und dadurch an dieses – bis heute nicht ausreichend aufgearbeitete – Thema der DDR-Geschichte zu erinnern.

Ausstellungsabschluss & Erzählcafé für alle

Wie bereits in Döbeln und Weißwasser beschließt auch in Annaberg-Buchholz ein für alle offenes Erzählcafé die Ausstellungswoche. Diesmal laden wir Interessierte in den Salon West ein, um dort bei Kaffee und Leckereien über Fragen rund um das Zusammenleben in Sachsen miteinander zu plaudern.

Freuen Sie sich auf sinnliche Erlebnisse und anregende Gespräche.

Der Eintritt ist frei.

Hoyerswerda

22. — 28.09.2019

Hoyerswerda, Kulturfabrik

Mitten im sorbischen Siedlungsgebiet der Oberlausitz und nahe Bautzen gelegen, erreichen wir zu guter Letzt die Stadt Hoyerswerda. Vom 22. – 28. September gastieren wir hier auf dem Gelände des Kulturfabrik e.V. Hoyerswerda – von allen liebevoll „Kufa“ genannt.

Direkt neben der „Kufa“ stellen wir, eingebettet in das bunte Treiben der Interkulturellen Woche, im öffentlichen Raum aus. Ein Highlight erwartet die Besucher*innen am 25. September: Dann können sie die Präsentation unserer Arbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Tanzcompany auf sich wirken lassen.

Für die hier lebenden Menschen mit ihren unterschiedlichen Interessen und sozialen Hintergründen hat unser Kooperationspartnerin, die Kulturfabrik Hoyerswerda e.V. , ein generations- und spartenübergreifendes Kulturprogramm mit vielen Veranstaltungen im Alltag geschaffen. Wie wir legt der Verein großen Wert auf die Balance von Konsumieren und selber aktiv werden: Die Besucher*innen der Wanderausstellung „Kein schöner ____ in dieser Zeit“ erwartet ein gemeinsam mit der „Kufa“ gestaltetes Vermittlungs- und Rahmenprogramm für Jung und Alt.

Programm in Hoyerswerda

Ausstellung täglich geöffnet von 10 bis 20 Uhr.

  • 22.9. | 11.00
    Eröffnung & Künstler*innen-Gespräch
  • 24.9. | 17.00
    Foto-Rundgang »Stigmatisierte Orte«
  • 25.9. | 16.00
    Rundgang & Künstler*innen-Gespräch
  • 26.9. | 18.00
    »Was ist Familie? Zwangsadoption in der DDR«
  • 28.9. | 16.00
    Ausstellungsabschluss & Erzählcafé für alle

Treffpunkt ist jeweils in der Ausstellung auf dem Gelände der Kulturfabrik.

Bei Regen weichen wir in andere Räumlichkeiten aus. Die genauen Orte finden Ihr dann hier.

Freuen Sie sich auf sinnliche Erlebnisse und anregende Gespräche.

Der Eintritt ist frei.