Marktplatz I 19.-27.09.2022

Impressionen aus Saalfeld
Gestartet sind wir mit einer Führung durch die Ausstellung samt Künstler*innengesprächen. Es folgte eine Woche mit einem auf Teilhabe setzenden Rahmenprogramm: Von praktischen Künstler*innenworkshops mit Robin Gommel an der Buttonmaschine über Yara Wehbi mit Kunst, die durftet bis zu einem Linolschnitt Workshop mit Nawar Alhusari, den das Wetter stürmisch beendete. Außerdem trafen Besucher*innen Anna Sophia Barth vor ihrer Mothek oder während ihrer Performance im "Amt für direkte Angelegenheit"an, wo sie an ungewohnter Stelle den Bewohner*innen ein Gespräch vom Schreibtisch aus anbot. Was die Saalfelder jedoch mehr irritierte, war ihre zweite Performance, bei der sich Anna in einen Rucksack gezwängt neben sich den Ausweis auf dem Boden liegend, den Markt aneignete. Der Hintergrund ihrer Aktion: Sie wollte im Rahmen der Interkulturellen Woche auf die Situation geflüchteter Menschen aufmerksam machen. Einige Anwohner*innen sahen sich dadurch veranlasst, das Ordnungsamt zu informieren, das prompt nachfragte und nicht so recht wusste, wie mit der Situation umzugehen sei. Die zum Abschluss im Rathaus geplante Podiumsdiskussion zur zentralen Frage unseres Projektes musste krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt werden. Obwohl wir uns am ersten und letzten Tag der Ausstellung in der Querdenker*innenbewegung wiederfanden, begegneten uns die meisten Saalfelder*innen oder Gäste überwiegend neugierig, offen oder sogar begeistert. Wir nehmen viele schöne Begegnungen und intensiven Austausch als Erinnerung an die Zeit in Saalfeld mit. Auch das Gefühl unserer Vision einer bunten und offenen Gesellschaft ein kleines Stück näher gekommen zu sein, schwingt mit: Denn wir waren nicht nur mehr, sondern auch transkulturell. Den Rest unserer Saalfelder Episode erzählen die eingefangenen Bilder.